Lindenthaler Kanal
Radiale Grünverbindung
Schon kurz nach der Fertigstellung des Stadtwaldes zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Wunsch, von der dicht bebauten Stadt eine „schöne Verbindungsstraße“ dorthin zu schaffen. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg griff Oberbürgermeister Konrad Adenauer diese Idee wieder auf, indem er in Köln etwas Ähnliches wie die Königsallee in Düsseldorf schaffen wollte.
Die Kanalanlage wurde 1925 in relativ kurzer Zeit nach den Vorstellungen und auch Detailplanungen von Schumacher ausgeführt.
Schumacher knüpfte diese Grünverbindung an den Höhepunkt des Inneren Grüngürtels, den Aachener Weiher, an. In seinem Vortrag vor den Stadtverordneten beschrieb er seine diesbezügliche Planung folgendermaßen: „Nach Westen endlich erweitert sich der Eindruck des Wasserbeckens durch eine lange, von breiten Grünstreifen umsäumte Kanalanlage. Auf der anderen Seite (wird dieser Kanal) durch eine Kirche (abgeschlossen)".
Die ganze, fast 600 m lange Anlage hat ungefähr die gleichen Breitenabmessungen (100 m) wie die Königsallee in Düsseldorf. Am Endpunkt, wo die Kirche liegt, weitet sich der Grünstreifen kreuzförmig aus; der südliche Arm gibt den Zusammenhang mit einem weiteren in Grün eingebetteten Wasserstreifen, der durch die Rautenstrauchstraße hindurch in den Stadtwald führt, und so dieses große Parkgebiet in das neue Grünnetz einbindet. Der nördliche Arm steht in Verbindung mit dem künftigen Park, den der jetzige Melatenfriedhof einst ergeben wird.“
Am Karl-Schwering-Platz ist der kanalartige Wasserlauf unterbrochen. Ein Senkgarten, Blumenrabatten, ein Spielplatz, ein Baumrondell und eine rasterartig gestellte Baumgruppe verleihen diesem Abschnitt der Kanalverschwenkung dekorative Elemente. Einen besonderen Akzent erhielt die Anlage hier zudem durch die steinernen Plastiken von Peter Grasegger.