Grünzug Süd
Naherholungsgebiet
Der Vorgebirgspark ist ein 14 Hektar großer Park im Süden des Kölner Stadtgebietes zwischen den Vororten Zollstock, Raderberg und Raderthal. Er wurde zwischen 1911 und 1914 nach Plänen des damaligen Gartenamtsleiters Fritz Encke angelegt.
Der Park ist heute eingebettet in den Grünzug Süd, der den Volksgarten mit dem Äußeren Grüngürtel verbindet. Von hier aus besteht eine Freiraumverbindung über das Meschenicher Naturschutzgebiet, das Naherholungsgebiet Entenfang (Wesseling/Brühl) und den offenen Landschaften zwischen Rhein und Vorgebirge bis hin nach Bonn.
Die einst klar umrissenen Grenzen des Parks sind heute durch die Rasenflächen und die waldartige Bepflanzung des Grünzuges nach Westen hin fließend geworden und dort nur noch anhand des alten Baumbestands nachvollziehbar. Die südlich und östliche Begrenzung des Parks (an der Kreuznacher bzw. Neuenahrer Straße) ist dagegen unverändert geblieben, insbesondere die hier angelegten und noch heute mit einer alten Backsteinmauer abgegrenzten Sondergärten. Jedes Jahr im September findet in diesen Gärten eine Kunstausstellung statt.
Volkspark
Der Vorgebirgspark wurde als erster moderner Volkspark in Köln konzipiert. Zentraler Bestandteil des Volksparks ist die große Volks- und Spielwiese, die erstmals uneingeschränkt der Bevölkerung zur Verfügung stand. Ergänzt wird dieses Angebot durch einen mit mächtigen Bäumen überschattete Kinderspielplatz im Süden und einem nördlich gelegenen, betonierten Wateteich. Dieses noch heute existierende Becken, das den amerikanischen wading pools nachempfunden war (in einer kleineren Version gibt es ein solches Becken auch noch im Stadtwald), ist in seiner Mitte etwa 40 cm tief und wird zu den Rändern hin allmählich seichter. Encke hatte um das gesamte Becken herum eine 12 bis 18 m breite Sandbank anlegen und dafür das Erdreich 75 cm tief ausheben lassen. Unter schattigen Bäumen befand sich ein kleiner Unterstand, in dem die Kinder sich umziehen konnten. Dieser Wateteich wurde zu einer der Hauptattraktionen des Vorgebirgsparks und zog an sonnigen Vormittagen mehrere hundert Menschen an, die begeistert die künstlich nachempfundene Strandatmosphäre in der Großstadt genossen. Heute ist auf der Fläche ein Basketballplatz, der Unterstand ist verschwunden.
Dr. h.c. Fritz Encke
Dr. h.c. Fritz Encke
5. April 1861 in Oberstedten,
† 1931 in Herborn
Dr. h.c. Fritz Encke war Gartenarchitekt, königlicher Gartenbaudirektor und später städtischer Gartendirektor in Köln.
In seiner Zeit in Köln (1903 bis 1926) plante er die Kölner Grünanlagen und Volksgärten wie Blücherpark, Friedenspark (früher: Hindenburgpark), Beethovenpark, Klettenbergpark, Fritz-Encke-Volkspark, Vorgebirgspark, Humboldtpark und Rheinpark. Er arbeitete bei der Stadtwalderweiterung mit und gestaltete auch eine Erweiterung des Kölner Zoos (1913) mit.
Fritz Enckes Grünanlagen wurden multifunktional angelegt. Spielplätze und Schmuckgärten wechselten sich ab. Seine Parkanlagen wurden zu „Volksparks“ mit breitgefächerten Möglichkeiten für die Bevölkerung: Sportanlagen und freie Wiesenflächen, Blumenrabatten und Architektur wechseln sich ab. Nach ihm wurde auch der Fritz-Encke-Park genannt.